Kaninchen
• Fütterung• Haltung und Umgang
• Fortpflanzung und Kastration
• Zahnerkrankungen
Für weitere Informationen geht es hier zu den Merkblättern zur Heimtierhaltung der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.
Fütterung
Die artgerechte Fütterung von Kaninchen sollte sich wie folgt zusammensetzen:
Heu muss immer zur Verfügung stehen
Frischfutter 1-2 mal täglich, jeweils ca. 100g/kg Körpergewicht
davon 2/3 strukturiertes Grünfutter*
1/3 Gemüse**
kleine Mengen Obst
Nagematerial mindestens 1-2 mal wöchentlich***
Wasser muss immer zur freien Verfügung stehen
Frischfutter 1-2 mal täglich, jeweils ca. 100g/kg Körpergewicht
davon 2/3 strukturiertes Grünfutter*
1/3 Gemüse**
kleine Mengen Obst
Nagematerial mindestens 1-2 mal wöchentlich***
Wasser muss immer zur freien Verfügung stehen
Neben Heu können auch getrocknete Kräuter gefüttert werden. Allerdings sollte davon nicht zuviel gegeben werden, da Kräuter sehr reich an Calcium sind und die Entstehung von Blasen- und Nierensteinen begünstigen können.
*Strukturiertes Grünfutter: frische Gräser, Kräuter, Löwenzahn, Salat (Endivie, Feldsalat, Rukola), Blätter von Karotten, Kohlrabi, Blumenkohl und Radieschen, Wirsing, Grünkohl
**Gemüse: Karotten, Kohlrabi, Chicorée, Petersilienwurzel, Sellerie, rote Beete, Fenchel
Obst: wegen des Gehalts an Fruchtzucker nur in kleinen Mengen
***Nagematerial: Äste von ungespritzten Obstbäumen, Weide, Birke, Haselnuss
Für alle Frischfutter gilt, dass Futterumstellungen langsam erfolgen müssen. Ungewohntes Futter darf immer nur in kleinen Portionen verfüttert werden, um Verdauungsstörungen zu vermeiden.
Dürfen Kaninchen Trockenfutter bekommen?
Getreidehaltiges Trockenfutter sollten Kaninchen gar nicht bekommen. Die enthaltenen Kohlenhydrate können zu Durchfällen führen. Außerdem kann es durch die verminderte Kautätigkeit beim Fressen von Trockenfutter zu Zahnproblemen kommen. Der hohe Energiegehalt von Trockenfutter verursacht des Weiteren häufig, dass die Kaninchen zu stark an Gewicht zunehmen und verfetten. Dies wiederum kann weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
Bei Tieren in Außengehegen können im Winter getreidefreie Mischungen aus Trockenfutter zugefüttert werden.
Bei Tieren in Außengehegen können im Winter getreidefreie Mischungen aus Trockenfutter zugefüttert werden.
Haltung und Umgang
Kaninchen sind sehr gesellig und keine Einzelgänger! Sie müssen daher immer mindestens zu zweit gehalten werden. Auch andere Tiere wie z.B. Meerschweinchen ersetzen keinen Artgenossen, denn Meerschweinchen und Kaninchen haben verschiedene Bedürfnisse und eine ganz andere Körpersprache.
Kaninchen brauchen außerdem viel Platz, um sich zu bewegen. Können sie sich nicht genügend austoben, entstehen Fettleibigkeit, Verhaltensstörung und Aggressionen. Die handelsüblichen Kaninchenkäfige sind in der Regel viel zu klein und da die Tiere nacht- und dämmerungsaktiv sind, reicht stundenweiser Auslauf am Tag als Ausgleich nicht aus. Bei Wohnungshaltung sollten mindestens 2m2 und bei Außenhaltung 3m2 pro Tier zur Verfügung stehen.
Der Käfig sollte möglichst abwechslungsreich gestaltet sein und neben Versteckmöglichkeiten auch eine „Buddelecke" enthalten, um dem Grabinstinkt der Kaninchen gerecht zu werden.
Während Kaninchen Kälte gut vertragen (bei ausreichendem Schutz vor Nässe und Zugluft), sind direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen im Sommer problematisch, da Kaninchen nicht schwitzen können. Damit es nicht zu einem Hitzschlag kommt, müssen immer kühle Schattenplätze zur Verfügung stehen.
Fortpflanzung/Kastration
Männliche Kaninchen (Rammler) sind bereits im Alter von 12 Wochen geschlechtsreif. Um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und die zum Teil heftigen Rangordnungskämpfe zu vermeiden, sollten sie vorher kastriert werden. Ist es zwischen zwei männlichen Tieren erst einmal zu Aggressionen gekommen, hilft die Kastration allerdings oft nicht mehr. Daher sollte mit der Kastration auch dann nicht zu lange gewartet werden, wenn die Gruppe nur aus männlichen Tieren besteht. Nach der Kastration können die Rammler noch bis zu sechs Wochen lang für Nachwuchs sorgen und sollten deshalb während dieser Zeit noch von den weiblichen Tieren getrennt gehalten werden.
Auch bei Häsinnen ist eine Kastration möglich. Sie sind dann sowohl untereinander als auch ihren Besitzern gegenüber weniger aggressiv. Durch eine frühe Kastration (im ersten Lebensjahr) können außerdem die sonst recht häufigen Tumore von Gebärmutter und Gesäuge verhindert werden.
Impfungen
Kaninchen sollten regelmäßig gegen die Viruskrankheiten Myxomatose, RHD und RHDV-2 (Rabbit Haemorragic Disease/Chinaseuche) geimpft werden. Während gegen Myxomatose früher zwingend alle sechs Monate geimpft werden musste, gibt es jetzt einen Kombinationsimpfstoff gegen Myxomatose und RHD, dessen Wirkung ein Jahr anhält. Eine Grundimmunisierung ist ebenfalls nicht mehr nötig. Gegen die neue Variante der Chinaseuche, RHDV-2 gibt es einen neu zugelassenen Impfstoff.
Myxomatose- und RHD-/RHDV-2- Infektionen enden in der Regel tödlich, so dass der Impfung eine hohe Bedeutung zukommt. Die Übertragung der beiden Krankheiten kann durch direkten Kontakt zu infizierten Wildkaninchen entstehen, durch Gabe von Grünfutter von Wiesen, zu denen Wildkaninchen Zugang haben, und durch Stechmücken. Daher sind auch Kaninchen in reiner Wohnungshaltung gefährdet. Im Dänischen Wohld und Kiel ist es in den letzten Jahren immer wieder zu seuchenhaftem Auftreten der Myxomatose gekommen, der neben vielen Wildkaninchen auch Hauskaninchen zum Opfer fielen. Auch RHDV-2 ist bereits in Gettorf angekommen. Es wurde durch Laboruntersuchungen bei verendeten Kaninchen nachgewiesen.
Zahnerkrankungen
Zahnerkrankungen sind ein häufiges Problem beim Kaninchen. Neben Problemen beim Fressen können Symptome wie Durchfall, Gewichtsabnahme, Schwellungen im Kieferbereich und eitriger Nasen- oder Augenausfluss die Folge sein. Bei Verdacht auf eine Zahnerkrankung werden in einer ersten allgemeinen Untersuchung die Zähne untersucht. Dies ist meist am wachen Patient möglich. Wenn allerdings eine eingehende Untersuchung des Mauls oder auch Korrekturen an den Zähnen durchgeführt werden müssen, ist in der Regel eine Narkose erforderlich. Dies ist erforderlich, um die Stressbelastung der empfindlichen kleinen Patienten so gering wie möglich zu halten.
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Dieses Kaninchen hatte Probleme zu fressen. Im Unterkiefer wächst der letzte Backenzahn außen an den anderen Backenzähnen vorbei horizontal nach vorne.
Kaninchen brauchen außerdem viel Platz, um sich zu bewegen. Können sie sich nicht genügend austoben, entstehen Fettleibigkeit, Verhaltensstörung und Aggressionen. Die handelsüblichen Kaninchenkäfige sind in der Regel viel zu klein und da die Tiere nacht- und dämmerungsaktiv sind, reicht stundenweiser Auslauf am Tag als Ausgleich nicht aus. Bei Wohnungshaltung sollten mindestens 2m2 und bei Außenhaltung 3m2 pro Tier zur Verfügung stehen.
Der Käfig sollte möglichst abwechslungsreich gestaltet sein und neben Versteckmöglichkeiten auch eine „Buddelecke" enthalten, um dem Grabinstinkt der Kaninchen gerecht zu werden.
Während Kaninchen Kälte gut vertragen (bei ausreichendem Schutz vor Nässe und Zugluft), sind direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen im Sommer problematisch, da Kaninchen nicht schwitzen können. Damit es nicht zu einem Hitzschlag kommt, müssen immer kühle Schattenplätze zur Verfügung stehen.
Fortpflanzung/Kastration
Männliche Kaninchen (Rammler) sind bereits im Alter von 12 Wochen geschlechtsreif. Um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und die zum Teil heftigen Rangordnungskämpfe zu vermeiden, sollten sie vorher kastriert werden. Ist es zwischen zwei männlichen Tieren erst einmal zu Aggressionen gekommen, hilft die Kastration allerdings oft nicht mehr. Daher sollte mit der Kastration auch dann nicht zu lange gewartet werden, wenn die Gruppe nur aus männlichen Tieren besteht. Nach der Kastration können die Rammler noch bis zu sechs Wochen lang für Nachwuchs sorgen und sollten deshalb während dieser Zeit noch von den weiblichen Tieren getrennt gehalten werden.
Auch bei Häsinnen ist eine Kastration möglich. Sie sind dann sowohl untereinander als auch ihren Besitzern gegenüber weniger aggressiv. Durch eine frühe Kastration (im ersten Lebensjahr) können außerdem die sonst recht häufigen Tumore von Gebärmutter und Gesäuge verhindert werden.
Impfungen
Kaninchen sollten regelmäßig gegen die Viruskrankheiten Myxomatose, RHD und RHDV-2 (Rabbit Haemorragic Disease/Chinaseuche) geimpft werden. Während gegen Myxomatose früher zwingend alle sechs Monate geimpft werden musste, gibt es jetzt einen Kombinationsimpfstoff gegen Myxomatose und RHD, dessen Wirkung ein Jahr anhält. Eine Grundimmunisierung ist ebenfalls nicht mehr nötig. Gegen die neue Variante der Chinaseuche, RHDV-2 gibt es einen neu zugelassenen Impfstoff.
Myxomatose- und RHD-/RHDV-2- Infektionen enden in der Regel tödlich, so dass der Impfung eine hohe Bedeutung zukommt. Die Übertragung der beiden Krankheiten kann durch direkten Kontakt zu infizierten Wildkaninchen entstehen, durch Gabe von Grünfutter von Wiesen, zu denen Wildkaninchen Zugang haben, und durch Stechmücken. Daher sind auch Kaninchen in reiner Wohnungshaltung gefährdet. Im Dänischen Wohld und Kiel ist es in den letzten Jahren immer wieder zu seuchenhaftem Auftreten der Myxomatose gekommen, der neben vielen Wildkaninchen auch Hauskaninchen zum Opfer fielen. Auch RHDV-2 ist bereits in Gettorf angekommen. Es wurde durch Laboruntersuchungen bei verendeten Kaninchen nachgewiesen.
Zahnerkrankungen
Zahnerkrankungen sind ein häufiges Problem beim Kaninchen. Neben Problemen beim Fressen können Symptome wie Durchfall, Gewichtsabnahme, Schwellungen im Kieferbereich und eitriger Nasen- oder Augenausfluss die Folge sein. Bei Verdacht auf eine Zahnerkrankung werden in einer ersten allgemeinen Untersuchung die Zähne untersucht. Dies ist meist am wachen Patient möglich. Wenn allerdings eine eingehende Untersuchung des Mauls oder auch Korrekturen an den Zähnen durchgeführt werden müssen, ist in der Regel eine Narkose erforderlich. Dies ist erforderlich, um die Stressbelastung der empfindlichen kleinen Patienten so gering wie möglich zu halten.
Dieses Kaninchen hatte Probleme zu fressen. Im Unterkiefer wächst der letzte Backenzahn außen an den anderen Backenzähnen vorbei horizontal nach vorne.