Chirurgie Rind
Ambulante Standardoperationen, die wir bei Ihnen im Stall durchführen sind zum Beispiel:
• Labmagenoperation
• Kaiserschnitt
• Klauenamputation
• Nabelbruch
• Kastration Bulle
• Enthornung
• Versorgung von Verletzungen
Labmagenoperationen
Die Labmagenverlagerung ist eine Faktorenerkrankung. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit der Abkalbung auf und die möglichen Ursachen sind vielfältig:
• großrahmige Tiere,
• ein noch nicht vollständig gefüllter Pansen unmittelbar nach der Abkalbung,
• vermehrter Platz durch das „Fehlen" des Kalbes nach der Abkalbung in der Bauchhöhle
• vermehrte Gasentwicklung im Pansen durch Verfütterung größerer Kraftfuttermengen, dieses Gas
gelangt in den Labmagen und sammelt sich dort zu einer Gasblase,
• die „lähmende" Wirkung von körpereigenen Giftstoffen auf den Labmagen, die z.B. bei einer
Gebärmutterentzündung oder starken Euterentzündung entstehen können,
• ebenso die „lähmende" Wirkung von Ketonkörpern, die bei der Ketose im Übermaß entstehen
• eine erbliche Komponente (tritt z.B. fast nie bei Fleischrassen auf)
Man unterscheidet die links- und die rechtsseitige Labmagenverlagerung. Während die Verlagerung nach links eher schleichend verläuft und eventuell durch Behandlung behoben werden kann, stellt der rechtsseitige Labmagen einen Notfall dar, der chirurgisch behandelt werden muss, da meist eine Verdrehung des Labmagens besteht.
Der Chirurgische Eingriff erfolgt mit lokaler Betäubung am stehenden Tier von der rechten Seite aus. Diese Methode ermöglicht eine genauere Beurteilung der Bauchhöhle und ihrer Organe wie zum Beispiel Leber, Pansen, Netzmagen und auch der Gebärmutter.
Grundsätzlich gilt bei der Prognose für die Heilungschancen, dass die Kühe nach der Behandlung mindestens genauso so lange brauchen, wie die Erkrankung zuvor gedauert hat, um auf ihre ursprüngliche Leistung zurückzugelangen. Deswegen ist es bei der Therapie der Labmagenverlagerung ganz entscheidend, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um den Verlust durch verringerte Milchleistung und Fruchtbarkeitsstörungen (v.a. verlängerte Zwischentragezeit!) möglichst gering zu halten.
Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt ist bei Schwergeburten oftmals die letzte Chance, um Kuh und Kalb zu retten.
Gründe für einen Kaiserschnitt sind z.B.:
• ein zu großes Kalb
• zu enge Geburtswege
• Gebärmutterdrehung
• Missbildungen des Kalbes
Der Kaiserschnitt bei der Kuh wird im Stehen von der linken Flanke aus durchgeführt.
Klauenamputation
Klauenamputationen werden nötig, wenn es durch eitrige Entzündungen zu erheblicher Zerstörung des Klauengewebes (Knochen, Sehnen, Bänder) gekommen ist und die Klaue durch andere Behandlungen nicht mehr zu retten ist. Dies kommt zum Beispiel vor bei eitrigen Klauen- oder Krongelenksentzündungen infolge tiefer Klauengeschwüre, tiefer Panaritien, tiefer Sohlen-und/oder Wandabszesse und Verletzungen (z.B. Gabelstiche) und auch bei offenen Knochenbrüchen im Bereich von Klauen- und Kronbein.
Nabelbruch
Bei einem Nabelbruch besteht je nach Größe des Bruchs die Gefahr, dass sich Darmschlingen in der Bruchpforte einklemmen. Die Operation wird unter Vollnarkose in Rückenlage des Tieres ausgeführt. Der Bruchinhalt (meist Darmschlingen) wird in die Bauchhöhle zurückverlagert und die Bruchöffnung vernäht.
Kastration Bulle
Die Kastration von Bullen führen wir in der Regel unblutig aus. Je nach Größe und Temperament des Tieres ist dazu eine Sedation oder Vollnarkose erforderlich
Enthornung
Sollte die Enthornung eines Tieres notwendig werden, führen wir dies mittels Drahtsäge durch.