Impfungen
Warum sollte ich meinen Hund impfen lassen?Infektionskrankheiten bei Hunden sind nach wie vor weit verbreitet und daher ist ein ausreichender Impfschutz unbedingt erforderlich. Einige Krankheiten konnten zurückgedrängt werden, aber ihr Wiederauftreten wird nur durch ein konsequentes Impfen unserer Hunde verhindert. Eine vollständige Grundimmunisierung und regelmäßige Wiederholungsimpfungen sind Voraussetzung für einen optimalen Schutz. Impfungen schützen auch den Menschen vor übertragbaren Krankheiten.
Grundimmunisierung der Welpen
1. Impfung im Alter von 8 Wochen : SHPPiL*
2. Impfung im Alter von 12 Wochen: SHPPiLT*
3. Impfung im Alter von 16 Wochen: SHPPiLT**
danach jährliche Wiederholungsimpfungen mit SHPPiL, Tollwut alle zwei Jahre
*SHPPiLT: Staupe (S), Hepatitis contagiosa (H), Parvovirose (P), Parainfluenza (Pi), Leptospirose (L), Tollwut (T)
** 3. Impfung im Alter von 16. Lebenswochen laut Empfehlung der ständigen Impfkommission
Staupe
Die Staupe ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit der Fleischfresser. Vor Einführung der Impfung (um 1960) war sie die verlustreichste Virusinfektion des Hundes. Neben Hunden können unter anderem auch Füchse, Wölfe und Frettchen erkranken. Zu den Anfangssymptomen gehören neben hohem Fieber Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und wässriger Augen- und Nasenausfluss. Der weitere Verlauf der Erkrankung kann sehr variabel sein und hängt vom Alter des erkrankten Tieres, der Stärke seiner Abwehrkraft und seinem Impfstatus ab. Die Erkrankung verläuft vor allem bei jungen Hunden bis zu einem Alter von sechs Monaten trotz Behandlung oft tödlich und bei älteren Hunden können bleibende Schäden entstehen. Daher gehört die Impfung gegen Staupe zu den so genannten Pflichtimpfungen (Core-Impfungen), die jeder Hund erhalten sollte. In besonders gefährdeten Beständen sollte die Grundimmunisierung der Welpen bereits ab der vierten Lebenswoche beginnen.
Hepatitis contagiosa canis
Bei der Hepatitis contagiosa canis, der ansteckenden Leberentzündung des Hundes, handelt es sich um eine Viruserkrankung. Die Infektion erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum und zwar vor allem durch die Aufnahme von Urin oder urinhaltigem Futter bzw. Wasser. Etwa vier bis sieben Tage nach der Ansteckung kommt es zu Entzündungen der Augen, Nieren und vor allem der Leber. Bei der akuten Verlaufsform stehen Fieber, Apathie, Erbrechen, Durchfall, verstärkter Durst, verminderte Nahrungsaufnahme, Bauchschmerzen und Gelbsucht im Vordergrund. Vor allem bei jungen, ungeimpften Hunden ist der akute Verlauf der Erkrankung oft tödlich. In dieser klassischen Form tritt die ansteckende Leberentzündung heutzutage erfreulicherweise nur noch selten auf. Aber das Virus ist häufig an der Ausbildung einer chronischen Leberentzündung beim Hund beteiligt.
Es ist möglich, Hunde durch eine Impfung vor der Infektion zu schützen. Dies ist nicht nur sinnvoll, um eine Erkrankung des Tieres zu verhindern, sondern auch um eine weitere Erregerverbreitung zu vermeiden. Infizierte Tiere, die die Infektion überleben, scheiden den Erreger nämlich über einen langen Zeitraum mit dem Urin aus.
Parvovirose
Die Parvovirose ist eine hochansteckende, weltweit verbreitete Viruserkrankung, die insbesondere für ungeimpfte Hunde eine große Gefahr darstellt. Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von infiziertem Kot über verunreinigtes Futter, Belecken von Fell und Händen, Teppichen oder Kleidern.
Etwa vier bis sieben Tage nach der Ansteckung kommt es in der Regel zu einem akuten Verlauf mit plötzlichem, starkem und anhaltendem Erbrechen. Kurz darauf setzt wässriger, meist blutiger Durchfall ein. Die Tiere können bis zu 41,5°C Fieber haben oder leiden an Untertemperatur. Auf Grund von Durchfall und Erbrechen sind die Tiere schnell ausgetrocknet. Zu Todesfällen kommt es vor allem bei Junghunden. Die Infektion des Knochenmarks führt zu einem ausgeprägten Mangel an weißen Blutkörperchen. Die daraus resultierende Schwächung der Immunabwehr begünstigt weitere Infektionen zum Beispiel mit Bakterien oder anderen Viren.
Trotz einer umgehenden symptomatischen Behandlung ist die Prognose für erkrankte Tiere nicht gut. Überleben die Hunde den fünften Krankheitstag, verbessern sich die Überlebenschancen. Auf Grund einer Schädigung des Herzmuskels durch das Virus kann es allerdings auch später noch zu Herzmuskelentzündungen kommen.
Der wirksamste Schutz ist eine Impfung im Welpenalter. Die Impfstoffe können bereits ab einem Alter von 4 Wochen eingesetzt werden. Wichtig für die Ausbildung einer wirksamen Immunität ist eine korrekt erfolgte Grundimmunisierung. In Zuchten, in denen Probleme mit dem Parvovirus aufgetreten sind, sollte auf eine gute Immunisierung der Hündinnen vor der Trächtigkeit geachtet werden. In diesem Zusammenhang spielt aber auch ein Höchstmaß an Hygiene eine bedeutende Rolle, um zu vermeiden, dass die Welpen mit großen Virusmengen in Kontakt kommen.
Parainfluenza
Das canine Parainfluenzavirus ist neben dem Bakterium Bordetella bronchiseptica der Haupterreger des Zwingerhustens. Der Zwingerhusten ist eine sogenannte Faktorenkrankheit, bei der die infektiösen Komponenten allein keine Krankheit verursachen, sondern diese erst im Zusammenspiel mit anderen, nichtinfektiösen Faktoren entsteht. Diese Faktoren sind umweltbedingt, wie zum Beispiel die Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, sowie Stressfaktoren, wie zum Beispiel Ausstellungen, Umgebungswechsel und andere Belastungen.
Der Zwingerhusten ist eine in aller Regel mild verlaufende Erkrankung, die mit Fieber und Husten einhergeht. In seltenen Fällen kann es zu schweren Krankheitsbildern kommen. Die Übertragung zwischen den Hunden erfolgt durch direkten Kontakt, insbesondere durch Anhusten, da das Virus mit den Sekreten des Nasen-Rachenraums ausgeschieden wird. Dies erklärt, warum Einzeltiere und Familienhunde sehr selten an Zwingerhusten erkranken, während Hunde, die viel Kontakt zu anderen Hunden haben, in großen Zwingern gehalten werden oder auf Ausstellungen gehen, häufiger betroffen sind. Etwa eine Woche nach der Infektion kommt es zu Krankheitssymptomen wie trockenem Husten und nichteitrigem Nasenausfluss. Die sich entwickelnde Immunität führt zu einer vollständigen Eliminierung des Erregers. Die Virusausscheidung ist auf eine kurze Periode von etwa einer Woche beschränkt.
Leptospirose
Leptospiren-Infektionen sind unter wildlebenden Nagetieren (Ratten und Mäusen) weit verbreitet. Sie beherbergen das Bakterium, ohne jedoch zu erkranken und scheiden es mit dem Urin aus. In der Umwelt ist der Erreger nicht sehr stabil, im Sommer bleibt er jedoch in warmem Wasser lange infektiös. Hunde stecken sich in aller Regel durch Kontakt mit infizierten Nagetieren, durch mit Nager- oder Rinderurin verunreinigte Gewässer oder durch Kontakt mit infizierten Hunden an.
Die Krankheit ist bei Hund und Mensch durch Fieber und relativ wenig charakteristische Symptome wie Erbrechen, Zittern, Gelbsucht und Schmerzen im Bauchraum gekennzeichnet. Selten treten zentralnervöse Störungen durch Vergiftungserscheinungen aufgrund einer eingeschränkten Leber- und Nierenfunktion auf. In aller Regel erkranken junge Tiere großer Rassen schwerer als andere. Häufig sind neben klinisch unauffälligen Infektionen vor allem chronische Infektionen mit einem unklaren Krankheitsbild.
In Deutschland werden die Hunde regelmäßig im Rahmen der Grundimmunisierung und der jährlichen Auffrischung gegen die Leptospirose geimpft. In allen früher verfügbaren Impfstoffen waren ausschließlich die Serovare L. canicola und L. icterohaemorrhagiae enthalten. Dies hat dazu geführt, dass die Erkrankung mit diesen Serovaren beim Hund nur noch sehr selten gesehen wird. Heute werden häufiger andere Serovare wie L. bratislava und L. grippotyphosa nachgewiesen, die in den neuen Impfstoffen teilweise bereits enthalten sind.
Grundsätzlich können alle Leptospira-Serovare des Hundes auch den Menschen infizieren. Eine Gefährdung des Menschen durch einen Leptospiren-infizierten Hund ist daher nicht völlig auszuschließen. Die große Mehrheit der Infektionen des Menschen findet sich bei Personen, die Wassersport betreiben. Sie infizieren sich im Sommer zum Beispiel in Seen, die durch den Urin infizierter Nagetiere verunreinigt sind.
Auch in unserer Praxis wird der neue Impfstoff angewandt.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Tollwut
Die Tollwut ist aufgrund der Gefahr für den Menschen eine sehr bedeutende Infektionskrankheit unserer Haustiere. Das Tollwutvirus kann auch den Menschen infizieren, und ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, führt sie unweigerlich zum Tode.
Das Virus besitzt ein ausgesprochen breites Wirtsspektrum, das nahezu alle Säugetiere umfasst. Einige Tierarten sind dabei besonders empfänglich, wie zum Beispiel der Fuchs oder der Wolf. Andere Tierarten, wie zum Beispiel das Pferd, aber auch der Mensch, sind weniger empfänglich, in einigen Regionen aber immer noch stark betroffen. Jährlich sterben in Indien und Afrika Tausende von Menschen an Tollwut. In Deutschland spielt der Fuchs die Rolle des Hauptträgers und nahezu alle Tollwutfälle bei Haustieren lassen sich auf den Kontakt mit einem tollwütigen Fuchs zurückführen.
Das Krankheitsbild der Tollwut ist geprägt durch den Befall des zentralen Nervensystems. Die Ansteckung erfolgt in aller Regel durch den Biss eines tollwütigen Tieres, das das Virus in großer Menge im Speichel trägt. Es kommt zunächst zu einer Virusvermehrung in der Bissstelle und zu einem Eintritt des Virus in die Nervenzellen an der Wunde. Innerhalb der Nervenzellen gelangt das Virus dann bis zum Rückenmark und Gehirn, wo es sich unter Schädigung der befallenen Nervenzellen vermehrt. Die klinischen Symptome variieren je nach Ausmaß und Lokalisation der Störungen im Nervensystem. Typischerweise kommt es zunächst zu Wesensveränderungen: Zahme Haustiere können aggressiv werden, vormals scheue Wildtiere suchen die Nähe des Menschen. Es folgen Stadien mit Lähmungen und selten Krampfanfällen. Typisch ist eine sogenannte Hydrophobie (Wasserscheue) und Speicheln.
Die Tollwut ist wegen der Gefährdung des Menschen eine anzeigepflichtige Tierseuche. Ein jeder Verdachtsfall muss daher bei der zuständigen Veterinärbehörde (Kreistierarzt) angezeigt werden. Diese Behörde veranlasst daraufhin die virologische Diagnosestellung.
Gegen die Tollwut sind wirksame Impfstoffe auf der Basis inaktivierter Impfstoffe verfügbar. Obwohl in Deutschland keine Impfpflicht für Hund und Katze besteht, wird die Auffrischungsimpfung durch eine wesentliche Besserstellung Tollwut-geimpfter Tiere im Tierseuchenrecht gefördert. Nach der Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut vom 23. Mai 1991 müssen wegen der großen Gefährdung des Menschen seuchenverdächtige und ansteckungsverdächtige Tiere auf behördliche Anordnung getötet werden. Von einer Tötung kann aber abgesehen werden, wenn das Tier nachweislich unter einem wirksamen Impfschutz steht. Dieser Schutz ist dann gewährleistet, wenn das Tier nachweislich (Impfpass) regelmäßig gegen Tollwut geimpft worden ist. Diese Tiere können dann statt der sofortigen Tötung unter behördliche Beobachtung gestellt werden.
Des Weiteren gilt, dass bei Reisen innerhalb der EU eine gültige Tollwutimpfung im Heimtierausweis eingetragen sein muss. Die Impfung wird im Fall einer Erstimpfung als gültig bezeichnet, wenn sie mindestens 21 Tage zurückliegt. Die Impfung muss entsprechend den Empfehlungen des Impfstoffherstellers wiederholt werden. Eine Wiederholungsimpfung ist dann unmittelbar gültig.
Grundimmunisierung der Welpen
1. Impfung im Alter von 8 Wochen : SHPPiL*
2. Impfung im Alter von 12 Wochen: SHPPiLT*
3. Impfung im Alter von 16 Wochen: SHPPiLT**
danach jährliche Wiederholungsimpfungen mit SHPPiL, Tollwut alle zwei Jahre
*SHPPiLT: Staupe (S), Hepatitis contagiosa (H), Parvovirose (P), Parainfluenza (Pi), Leptospirose (L), Tollwut (T)
** 3. Impfung im Alter von 16. Lebenswochen laut Empfehlung der ständigen Impfkommission
Staupe
Die Staupe ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit der Fleischfresser. Vor Einführung der Impfung (um 1960) war sie die verlustreichste Virusinfektion des Hundes. Neben Hunden können unter anderem auch Füchse, Wölfe und Frettchen erkranken. Zu den Anfangssymptomen gehören neben hohem Fieber Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und wässriger Augen- und Nasenausfluss. Der weitere Verlauf der Erkrankung kann sehr variabel sein und hängt vom Alter des erkrankten Tieres, der Stärke seiner Abwehrkraft und seinem Impfstatus ab. Die Erkrankung verläuft vor allem bei jungen Hunden bis zu einem Alter von sechs Monaten trotz Behandlung oft tödlich und bei älteren Hunden können bleibende Schäden entstehen. Daher gehört die Impfung gegen Staupe zu den so genannten Pflichtimpfungen (Core-Impfungen), die jeder Hund erhalten sollte. In besonders gefährdeten Beständen sollte die Grundimmunisierung der Welpen bereits ab der vierten Lebenswoche beginnen.
Hepatitis contagiosa canis
Bei der Hepatitis contagiosa canis, der ansteckenden Leberentzündung des Hundes, handelt es sich um eine Viruserkrankung. Die Infektion erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum und zwar vor allem durch die Aufnahme von Urin oder urinhaltigem Futter bzw. Wasser. Etwa vier bis sieben Tage nach der Ansteckung kommt es zu Entzündungen der Augen, Nieren und vor allem der Leber. Bei der akuten Verlaufsform stehen Fieber, Apathie, Erbrechen, Durchfall, verstärkter Durst, verminderte Nahrungsaufnahme, Bauchschmerzen und Gelbsucht im Vordergrund. Vor allem bei jungen, ungeimpften Hunden ist der akute Verlauf der Erkrankung oft tödlich. In dieser klassischen Form tritt die ansteckende Leberentzündung heutzutage erfreulicherweise nur noch selten auf. Aber das Virus ist häufig an der Ausbildung einer chronischen Leberentzündung beim Hund beteiligt.
Es ist möglich, Hunde durch eine Impfung vor der Infektion zu schützen. Dies ist nicht nur sinnvoll, um eine Erkrankung des Tieres zu verhindern, sondern auch um eine weitere Erregerverbreitung zu vermeiden. Infizierte Tiere, die die Infektion überleben, scheiden den Erreger nämlich über einen langen Zeitraum mit dem Urin aus.
Parvovirose
Die Parvovirose ist eine hochansteckende, weltweit verbreitete Viruserkrankung, die insbesondere für ungeimpfte Hunde eine große Gefahr darstellt. Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von infiziertem Kot über verunreinigtes Futter, Belecken von Fell und Händen, Teppichen oder Kleidern.
Etwa vier bis sieben Tage nach der Ansteckung kommt es in der Regel zu einem akuten Verlauf mit plötzlichem, starkem und anhaltendem Erbrechen. Kurz darauf setzt wässriger, meist blutiger Durchfall ein. Die Tiere können bis zu 41,5°C Fieber haben oder leiden an Untertemperatur. Auf Grund von Durchfall und Erbrechen sind die Tiere schnell ausgetrocknet. Zu Todesfällen kommt es vor allem bei Junghunden. Die Infektion des Knochenmarks führt zu einem ausgeprägten Mangel an weißen Blutkörperchen. Die daraus resultierende Schwächung der Immunabwehr begünstigt weitere Infektionen zum Beispiel mit Bakterien oder anderen Viren.
Trotz einer umgehenden symptomatischen Behandlung ist die Prognose für erkrankte Tiere nicht gut. Überleben die Hunde den fünften Krankheitstag, verbessern sich die Überlebenschancen. Auf Grund einer Schädigung des Herzmuskels durch das Virus kann es allerdings auch später noch zu Herzmuskelentzündungen kommen.
Der wirksamste Schutz ist eine Impfung im Welpenalter. Die Impfstoffe können bereits ab einem Alter von 4 Wochen eingesetzt werden. Wichtig für die Ausbildung einer wirksamen Immunität ist eine korrekt erfolgte Grundimmunisierung. In Zuchten, in denen Probleme mit dem Parvovirus aufgetreten sind, sollte auf eine gute Immunisierung der Hündinnen vor der Trächtigkeit geachtet werden. In diesem Zusammenhang spielt aber auch ein Höchstmaß an Hygiene eine bedeutende Rolle, um zu vermeiden, dass die Welpen mit großen Virusmengen in Kontakt kommen.
Parainfluenza
Das canine Parainfluenzavirus ist neben dem Bakterium Bordetella bronchiseptica der Haupterreger des Zwingerhustens. Der Zwingerhusten ist eine sogenannte Faktorenkrankheit, bei der die infektiösen Komponenten allein keine Krankheit verursachen, sondern diese erst im Zusammenspiel mit anderen, nichtinfektiösen Faktoren entsteht. Diese Faktoren sind umweltbedingt, wie zum Beispiel die Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, sowie Stressfaktoren, wie zum Beispiel Ausstellungen, Umgebungswechsel und andere Belastungen.
Der Zwingerhusten ist eine in aller Regel mild verlaufende Erkrankung, die mit Fieber und Husten einhergeht. In seltenen Fällen kann es zu schweren Krankheitsbildern kommen. Die Übertragung zwischen den Hunden erfolgt durch direkten Kontakt, insbesondere durch Anhusten, da das Virus mit den Sekreten des Nasen-Rachenraums ausgeschieden wird. Dies erklärt, warum Einzeltiere und Familienhunde sehr selten an Zwingerhusten erkranken, während Hunde, die viel Kontakt zu anderen Hunden haben, in großen Zwingern gehalten werden oder auf Ausstellungen gehen, häufiger betroffen sind. Etwa eine Woche nach der Infektion kommt es zu Krankheitssymptomen wie trockenem Husten und nichteitrigem Nasenausfluss. Die sich entwickelnde Immunität führt zu einer vollständigen Eliminierung des Erregers. Die Virusausscheidung ist auf eine kurze Periode von etwa einer Woche beschränkt.
Leptospirose
Leptospiren-Infektionen sind unter wildlebenden Nagetieren (Ratten und Mäusen) weit verbreitet. Sie beherbergen das Bakterium, ohne jedoch zu erkranken und scheiden es mit dem Urin aus. In der Umwelt ist der Erreger nicht sehr stabil, im Sommer bleibt er jedoch in warmem Wasser lange infektiös. Hunde stecken sich in aller Regel durch Kontakt mit infizierten Nagetieren, durch mit Nager- oder Rinderurin verunreinigte Gewässer oder durch Kontakt mit infizierten Hunden an.
Die Krankheit ist bei Hund und Mensch durch Fieber und relativ wenig charakteristische Symptome wie Erbrechen, Zittern, Gelbsucht und Schmerzen im Bauchraum gekennzeichnet. Selten treten zentralnervöse Störungen durch Vergiftungserscheinungen aufgrund einer eingeschränkten Leber- und Nierenfunktion auf. In aller Regel erkranken junge Tiere großer Rassen schwerer als andere. Häufig sind neben klinisch unauffälligen Infektionen vor allem chronische Infektionen mit einem unklaren Krankheitsbild.
In Deutschland werden die Hunde regelmäßig im Rahmen der Grundimmunisierung und der jährlichen Auffrischung gegen die Leptospirose geimpft. In allen früher verfügbaren Impfstoffen waren ausschließlich die Serovare L. canicola und L. icterohaemorrhagiae enthalten. Dies hat dazu geführt, dass die Erkrankung mit diesen Serovaren beim Hund nur noch sehr selten gesehen wird. Heute werden häufiger andere Serovare wie L. bratislava und L. grippotyphosa nachgewiesen, die in den neuen Impfstoffen teilweise bereits enthalten sind.
Grundsätzlich können alle Leptospira-Serovare des Hundes auch den Menschen infizieren. Eine Gefährdung des Menschen durch einen Leptospiren-infizierten Hund ist daher nicht völlig auszuschließen. Die große Mehrheit der Infektionen des Menschen findet sich bei Personen, die Wassersport betreiben. Sie infizieren sich im Sommer zum Beispiel in Seen, die durch den Urin infizierter Nagetiere verunreinigt sind.
Auch in unserer Praxis wird der neue Impfstoff angewandt.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Tollwut
Die Tollwut ist aufgrund der Gefahr für den Menschen eine sehr bedeutende Infektionskrankheit unserer Haustiere. Das Tollwutvirus kann auch den Menschen infizieren, und ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, führt sie unweigerlich zum Tode.
Das Virus besitzt ein ausgesprochen breites Wirtsspektrum, das nahezu alle Säugetiere umfasst. Einige Tierarten sind dabei besonders empfänglich, wie zum Beispiel der Fuchs oder der Wolf. Andere Tierarten, wie zum Beispiel das Pferd, aber auch der Mensch, sind weniger empfänglich, in einigen Regionen aber immer noch stark betroffen. Jährlich sterben in Indien und Afrika Tausende von Menschen an Tollwut. In Deutschland spielt der Fuchs die Rolle des Hauptträgers und nahezu alle Tollwutfälle bei Haustieren lassen sich auf den Kontakt mit einem tollwütigen Fuchs zurückführen.
Das Krankheitsbild der Tollwut ist geprägt durch den Befall des zentralen Nervensystems. Die Ansteckung erfolgt in aller Regel durch den Biss eines tollwütigen Tieres, das das Virus in großer Menge im Speichel trägt. Es kommt zunächst zu einer Virusvermehrung in der Bissstelle und zu einem Eintritt des Virus in die Nervenzellen an der Wunde. Innerhalb der Nervenzellen gelangt das Virus dann bis zum Rückenmark und Gehirn, wo es sich unter Schädigung der befallenen Nervenzellen vermehrt. Die klinischen Symptome variieren je nach Ausmaß und Lokalisation der Störungen im Nervensystem. Typischerweise kommt es zunächst zu Wesensveränderungen: Zahme Haustiere können aggressiv werden, vormals scheue Wildtiere suchen die Nähe des Menschen. Es folgen Stadien mit Lähmungen und selten Krampfanfällen. Typisch ist eine sogenannte Hydrophobie (Wasserscheue) und Speicheln.
Die Tollwut ist wegen der Gefährdung des Menschen eine anzeigepflichtige Tierseuche. Ein jeder Verdachtsfall muss daher bei der zuständigen Veterinärbehörde (Kreistierarzt) angezeigt werden. Diese Behörde veranlasst daraufhin die virologische Diagnosestellung.
Gegen die Tollwut sind wirksame Impfstoffe auf der Basis inaktivierter Impfstoffe verfügbar. Obwohl in Deutschland keine Impfpflicht für Hund und Katze besteht, wird die Auffrischungsimpfung durch eine wesentliche Besserstellung Tollwut-geimpfter Tiere im Tierseuchenrecht gefördert. Nach der Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut vom 23. Mai 1991 müssen wegen der großen Gefährdung des Menschen seuchenverdächtige und ansteckungsverdächtige Tiere auf behördliche Anordnung getötet werden. Von einer Tötung kann aber abgesehen werden, wenn das Tier nachweislich unter einem wirksamen Impfschutz steht. Dieser Schutz ist dann gewährleistet, wenn das Tier nachweislich (Impfpass) regelmäßig gegen Tollwut geimpft worden ist. Diese Tiere können dann statt der sofortigen Tötung unter behördliche Beobachtung gestellt werden.
Des Weiteren gilt, dass bei Reisen innerhalb der EU eine gültige Tollwutimpfung im Heimtierausweis eingetragen sein muss. Die Impfung wird im Fall einer Erstimpfung als gültig bezeichnet, wenn sie mindestens 21 Tage zurückliegt. Die Impfung muss entsprechend den Empfehlungen des Impfstoffherstellers wiederholt werden. Eine Wiederholungsimpfung ist dann unmittelbar gültig.